Thorsten Dittrich

Die Bilder von Thorsten Dittrich ziehen uns in die Tiefe. Neugierig und bereitwillig folgen wir ihm: in seine abstrakten „mentalen“ Landschaften, die er meist in einem Zusammenspiel von Zeichnung, Malerei und Collage erschaffen hat.

Es ist wie in einem spannenden Traum, in dem wir zwar nicht wissen, wie es weitergeht, aber dass es ein Traum ist – und deshalb noch nicht aufwachen wollen.

Thorsten Dittrich führt uns an „unbesuchte“ Orte, in ein Labyrinth aus – autobiografisch motivierten – Gefühlen und Stimmungen, die überwiegend zurückhaltend sind, an manchen Stellen aber (farblich) ausbrechen wie kleine Vulkaneruptionen. Es brodelt im Untergrund.

Die vielen Schichten und Überlagungen lassen kein logisches Erfassen des Raumes zu. Manche Objekte und Figuren sind nur angedeutet und erinnern an Bekanntes, Vertrautes, sind aber in ständiger Bewegung und Verwandlung. Oft meint man Gebäude-ähnliche Formen zu erkennen, die sich jedoch beim Wandern des Blickes wieder auflösen.

Je mehr das Auge nach etwas Konkretem sucht, nach einer Orientierung in der mentalen Landschaft, desto tiefer dringt man ein in die teilweise auch etwas unheimliche Welt. Und entdeckt die große Nähe dieser Malerei zur Musik. Man glaubt, sphärische Jazzakkorde zu hören – leise und wieder verklingend. Laut war nicht Thorsten Dittrichs Sache. Bei allem bewahrte er eine gewisse Intimität.
Die relativ kleinen Formate wollen, dass man sich ihnen nähert.

Bei manchen seiner Bilder braucht man, noch benommen vom Trip in die Tiefe, einen Moment, um zurück in die Wirklichkeit zu kommen.

Was wäre wohl, wenn er mehr auf große Formate gemalt hätte? Vielleicht würde man gänzlich hineingezogen werden in diese faszinierenden Landschaften. Vielleicht würde man sich auch wünschen, der Traum möge nicht zu Ende gehen.